By martin

Manche ganz gute Leute verderben sich ihr Leben damit, dass sie handeln wollen, wenn sie noch lernen und innerlich wachsen sollten. Oder sie sehnen sich nach Ruhe und Betrachtung, wenn es Zeit ist zu handeln und die Bücher oder Andachten ganz beiseitezulassen.

“Andacht” ist überhaupt ein gefährliches Wort. Es ist die zeitweilige Erhebung der Seele eines Menschen, der sich noch tief im Weltleben befindet. Von einem gewissen Zeitpunkt an aber ist eine ganz gleichmäßige ununterbrochene Nähe Gottes, die äußerlich viel weniger fromm erscheint, die bei weitem höhere Stufe des inneren Lebens.

(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte“, Leipzig/Frauenfeld 1908)

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From:: 18. Dezember